Archivierung von Häftlingspersonalkarten (KZ Auschwitz)
10. Klassen leisten Beitrag zur Digitalisierung
Anlässlich des 80. Jahrestags der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz am 27. Januar starteten die Arolsen Archives eine neue #everynamecounts-Challenge: Vom 24. bis zum 31. Januar 2025 konnten Freiwillige in der Woche um den Holocaust-Gedenktag mithelfen, eine Sammlung von 27.000 Häftlingspersonalkarten zu digitalisieren – die meisten davon aus dem Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz.
Auch die 10. Klassen der Realschule Bessenbach wollten mithelfen, Namen und Geschichten der in Auschwitz Inhaftierten sichtbar zu machen. Dazu benötigten sie lediglich ihr Schüler-iPad, einen Internetzugang und ein paar Minuten Zeit.
Im Rahmen ihres Geschichtsunterrichts erfassten die Schülerinnen und Schüler die Namen und Daten von Opfern und Überlebenden, indem sie deren Daten von der originalen Häftlingspersonalkarte in eine digitale Maske übertrugen — was zugegebenermaßen aufgrund der Schriftart und der Qualität der Originale nicht immer einfach war, mit Unterstützung der Geschichtslehrerinnen Frau Grefenberg und Frau Rasche aber gelang.
So beschäftigten sich die Zehntklässlerinnen und Zehntklässler aktiv mit der Vergangenheit und setzten ein Zeichen für Respekt, Vielfalt und Demokratie heute. Schon wenige Minuten reichten für die Digitalisierung einer Häftlingskarte aus, die somit zu einem neuen Baustein im digitalen Denkmal wurde.
Ein Name auf einer der Karten war Marek Josef Alt. Der polnische Junge wurde am 16. August 1943 im KZ Auschwitz geboren. Er erhielt die Häftlingsnummer 155912. Im Oktober 1944 verschleppten ihn die Nazis in ein Lager für polnische Kinder, wo sich seine Spur verlor. Die Eltern suchten nach dem Krieg jahrelang nach dem Jungen, konnten ihn aber nicht finden. Schicksale wie das von Marek verdeutlichen die Brutalität der NS-Verfolgung und unsere Verantwortung, an der Erinnerungskultur mitzuwirken und diese aufrechtzuerhalten.
Die Arolsen Archives sind das weltweit größte Archiv zu den Opfern und Überlebenden des Nationalsozialismus. Die Sammlung mit Hinweisen zu rund 17,5 Millionen Menschen gehört zum UNESCO-Weltdokumentenerbe. Sie beinhaltet Dokumente zu den verschiedenen Opfergruppen des NS-Regimes und ist eine wichtige Wissensquelle für die heutige Gesellschaft.