Jede Schule ist ein Unikat mit spezifischen Möglichkeiten und Herausforderungen – gerade im Bereich der Medienbildung. Dabei gilt es, auf die Stärken jeder einzelnen Schule zu bauen und unterschiedliche Umsetzungsgeschwindigkeiten zu berücksichtigen. Schulenwicklung begreift Schule daher als lernende Organisation.
Die Gestaltung der digitalen Transformation in Schule und Unterricht ist daher ein langfristig angelegter Prozess, der als integrativer Bestandteil der inneren Schulentwicklung zu sehen ist.
Fortbildungs- und Ausstattungsbedarfe sind ebenso regelmäßig zu überprüfen und anzupassen wie die Passung und Aktualität der Unterrichtsinhalte zum Kompetenzerwerb im Mediencurriculum.
Dies erfordert zeitliche und personelle Absprachen und die Schaffung von Verbindlichkeiten. Das Medienkonzept ist dabei ein zentrales Steuerungsinstrument.
Das Mediencurriculum (MC) ist der zentrale Baustein jedes Medienkonzepts und orientiert sich am Kompetenzrahmen zur Medienbildung an bayerischen Schulen 🔗.
Das Mediencurriculum ist damit Grundlage einer nachhaltigen Medienentwicklung und spiegelt die systematisch und schrittweise erfolgte Kompetenzentwicklung.
Den Kern unseres Mediencurriculums bildet die Erkenntnis, dass für ein selbstbestimmtes und erfolgreiches Bestehen in der Gesellschaft des 21. Jahrhunderts und einer Kultur der Digitalität die Lesekompetenz — also sinnentnehmendes Lesen, sowie eine reflektierte Einordnung der Inhalte aller Medien unverzichtbar ist.
Dabei berücksichtigen wir gedruckte und digitale Medien gleichermaßen.
Lesekompetenz stellt einen wichtigen Baustein im Prozess der Mediensozialisation (Aufenanger 2021) dar. Deshalb positioniert sich unsere Schule als sekundäre Sozialisationsinstanz eindeutig zum Lesen und der Ausformung bestmöglicher Lesekompetenz auf seiten unserer Schülerinnen und Schüler.
Ziel von Schule in einer Kultur der Digitalität (Stalder 2020) sollte die Befähigung zu größtmöglicher Medienkompetenz aller Schülerinnen und Schüler sein. Damit ist nicht unbedingt die Bedienfähigkeit an mobilen Endgeräten gemeint, sondern die Tatsache, dass Texte, Bilder und dergleichen im Netz eingeordnet und bewertet werden können müssen, um in der Folge souverän und verantwortungsvoll damit umgehen zu können. Deshalb sollte auch vermittelt werden, was Algorithmen im Hintergrund sehr vieler digitaler Angebote bewirken können, um die Intention selbiger sowie deren Wirkung auf Kinder, Jugendliche aber auch Erwachsene einschätzen und ggf. auch darauf reagieren zu können.
Kurse in mebis sind kein exklusives Merkmal einzelner Fächer, sondern können auch selbstständig genutzt werden, sofern man den Einschreibeschlüssel für den jeweiligen Kurs kennt.
Manche Kurse sind auch ohne einen solchen zugänglich, weil bereits alle unserer Schülerinnen und Schüler dort eingeschrieben sind.
Gemäß des Kompetenzrahmens zur Medienbildung 🔗(ISB 2017) orientiert sich das Mediencurriculum der Staatlichen Realschule Bessenbach am vorgeschlagenen Kompetenzraster.
Dieses Umfasst sogenannte Basiskompetenzen, wie z. B. den zielorientierten Umgang mit Hard- und Software. An der Staatlichen Realschule Bessenbach beinhaltet dies auch den routinierten Umgang mit den im Rahmen der Landkreis-Initiative “Schule von morgen” beschafften Tablets.
Des Weiteren arbeitet die Staatliche Realschule Bessenbach mit den Modulen des Medienführerschein Bayern 🔗 und eigens für den Zweck eines umfassenden Medien- und Methodentraings hergestellten Selbstlernmodulen in einem schulweit eingesetzten mebis-Kurs.
Auf dem Kompetenzfeld ‘Suchen und Verarbeiten’ kommen Recherche-Strategien zum Einsatz und werden in diesem Zuge systematisch spiralcurricular unterrichtet. Die Räume unserer Schulbibliothek werden dafür ebenso intensiv genutzt, wie die Möglichkeiten mit digitalen Endgeräten ortsunabhängig zu arbeiten.
Hier geht es u. A. um regelgerechtes Verhalten im Umgang miteinander in der Kommunikation sowohl online als auch in der analogen Miteinander. Ebenso wird gemäß unseres Mediencurriculums eingeübt das erworbene Wissen an jüngere Schülerinnen und Schüler weiterzugeben (z. B. Medienscouts) sowie im Rahmen eines Debattentrainings eine faire und partnerschaftliche Gesprächskultur trotz unterschiedlicher Standpunkte zu kultivieren.
Nebst Steckbriefen, Wandzeitungen, Lapbooks, Flyern und Plakaten eignen sich unsere Schülerinnen und Schüler vor allem auch an, ihre digitalen Endgeräte produktiv einzusetzen. Sie werden dabei von Konsumentinnen und Konsumenten zu Prosumentinnen und Prosumenten. Das eigentliche Potenzial dieser Geräte entfaltet sich tatsächlich erst, wenn deren Möglichkeiten (Kamera, Mikrofon, bordeigene Software) derart eingesetzt werden, dass digitale Lernprodukte dabei entstehen. Beispielhaft hierführ sind zu nennen: Bildcollagen, Bildmanipulationen, Videoclips unterschiedlicher Techniken, Podcasts, digitale Vermessungen sowie digitale Schnitzeljagden oder Escape Games.
Der fünfte Bereich des Kompetenzrahmens zur Medienbildung 🔗 und unseres Mediencurriculums umfasst die Fähigkeit, das eigene Medienkonsumverhalten sowie die Wirkung von Medien selbst zu reflektieren und ggf. adäquate Reaktionen darauf zu zeigen. Auch hier setzen wir an der Staatlichen Realschule Bessenbach auf die Unterstützung durch den Medienführerschein Bayern 🔗 und die darin enthaltenen Lehr- und Lernangebote.
Abschließend sei erwähnt, dass sämtliche Einzelbestandteile unseres Mediencurriculum durch die dort verzeichneten Fachschaften abgebildet werden und damit den übergreifenden Bildungs- und Erziehungszielen des LehrplanPlus für bayerische Realschulen 🔗 (Handlungsfeld “Digital handeln”) Rechnung getragen wird.