Klima­schutz beginnt im Klas­sen­zimmer. Um noch mehr junge Menschen für den Schutz des Klimas zu moti­vieren, fand am 15.04.2024 in der Real­schule Bessen­bach eine Lehrer­fort­bil­dung zum LMU-Klima­koffer statt. Dieser inno­va­tive Klima­koffer wurde von Cecilia Scorza entwi­ckelt, einer Astro­phy­si­kerin und Koor­di­na­torin der Öffent­lich­keits­ar­beit sowie der Schul­an­ge­bote an der Fakultät für Physik der Ludwig-Maxi­mi­lians-Univer­sität (LMU). Ihr Mann, Harald Lesch, Professor für Astro­physik an der LMU und bekannt aus dem Fern­sehen, unter­stützt das Projekt. Der Klima­koffer beinhaltet Mate­ria­lien und Versuchs­an­lei­tungen für eine Viel­zahl von Expe­ri­menten, die veran­schau­li­chen, warum sich die Erde erwärmt und welche Auswir­kungen der Klima­wandel bereits hat oder haben wird.

Die Lehre­rinnen und Lehrer hatten die Gele­gen­heit, diese Expe­ri­mente nach zwei kurzen theo­re­ti­schen Einheiten selbst durch­zu­führen. Dazu wurden im Maker­Space 12 verschie­dene Expe­ri­mente aufge­baut, die mit den Mate­ria­lien aus dem Klima­koffer durch­ge­führt werden konnten. Beson­ders beein­dru­ckend war ein Expe­ri­ment, das den Einfluss von Treib­haus­gasen auf die Tempe­ratur unter­suchte. Mithilfe einer Wärme­bild­ka­mera konnte deut­lich beob­achtet werden, wie sich die Tempe­ratur in einer Dose (reprä­sen­tie­rend für die Erde) durch den Einfluss von CO2 erhöhte. In einem weiteren faszi­nie­renden Versuch wurden Eiswürfel in zwei Becher­gläser mit Wasser gegeben. In einem Glas fielen die Eiswürfel auf Steine, die sich darin befanden. Nach der Markie­rung des Wasser­stands in den Gläsern, wurden die Gläser unter einen Holz­rahmen gestellt, an dem ein Halo­gen­strahler befes­tigt war. Nach kurzer Zeit wurde deut­lich, dass sich der Wasser­stand in dem Glas ohne Steine trotz des geschmol­zenen Eises nicht verän­derte hatte, während er sich in dem Glas mit Steinen stark erhöhte. Dieses Expe­ri­ment verdeut­lichte den direkten Zusam­men­hang zwischen dem Abschmelzen der Eisflä­chen auf Land­massen und dem Anstieg des Meeresspiegels.

Auch andere Expe­ri­mente, wie beispiels­weise der Versuch „Kipp­punkte“, machten deut­lich, dass der Klima­wandel nicht mehr zu bremsen ist, wenn bestimmte mensch­liche Maßnahmen nicht zum Erliegen kommen. Am Ende der Veran­stal­tung waren die Lehr­kräfte restlos begeis­tert von dem Klima­koffer. „Der Klima­koffer vermit­telt die Auswir­kungen des Klima­wan­dels so anschau­lich, dass sie eindrucks­voll im Gedächtnis der Schü­le­rinnen und Schüler hängen bleiben“, äußerte eine Lehrerin nach der Fortbildung.

In der Real­schule Bessen­bach haben nun Mädchen und Jungen aus verschie­denen Klassen die Möglich­keit, die Expe­ri­mente des Klima­kof­fers im Maker­Space selbst zu erleben. Dabei sollen sie lernen, wie sie selbst posi­tiven Einfluss nehmen und Verän­de­rungen zum Guten bewirken können. Nur wer den Klima­wandel versteht, kann aktiv werden.

Maria Schmidt­pott